![Krainerhütte – Aquarell Thomas Ender um 1825 Krainerhütte – Aquarell Thomas Ender um 1825](/fileadmin/_processed_/9/6/csm_1825-200-002_____Krainerhuette_-_Aquarell_Thomas_Ender_-_um_1825_0559409a39.jpg)
Die Geschichte der Krainerhütte
Die Krainer Hütten
Mitte des 18. Jahrhunderts siedelte Kaiserin Maria Theresia Holzfäller aus der Krain zur Urbarmachung des Helenentals an. Diese Arbeiter errichteten an der heutigen Stelle des Hotels eine Milchschenke mit einem Warenlager – daher der Name des Hauses.
Das Bild zeigt die Alte Krainerhütte als kolorierte Radierung von Josef und Eduard Gurk, 1827.
Die Alte Krainerhütte
1884 erwarben Ignaz und Rosa Mössl die Hütte des Kleinhäuslers Leopold Enzmann am rechten Ufer des Schwechatbaches. Mössl ließ die Holzhütte abtragen und ein Hotel errichten, das er "Hotel Alte Krainerhütte" nannte. 1899 pachtete Josef Dietmann, der gemeinsam mit seiner ersten Frau Anna bereits in Gastronomie und Handel erfolgreich war, die damals schon beliebte „Alte Krainerhütte" und kaufte das Anwesen ein Jahr später von Ignaz Mössl, um dessen Konkurs abzuwenden. Es folgte eine umfangreiche Erweiterung durch einen stattlichen Hotelneubau.
Nach dem plötzlichen Tod seiner ersten Frau 1900, heiratete er 1902 seine zweite Frau Albine, die jedoch nach nur zweimonatiger Ehe ebenfalls verstarb. Trotz dieser Schicksalsschläge gelang es dem welterfahrenen Fachmann, der bereits England und Frankreich bereist hatte, die Gastwirtschaft in wenigen Jahren zur Blüte zu bringen, sodass es zu einem beliebten Ausflugsziel für Badener und Wiener Patrizierfamilien wurde. Unterstützt wurde er dabei durch seine dritte Frau Ludmilla Maria.
Um die Jahrhundertwende und in den „Goldenen Zwanziger Jahren" standen an schönen Sonntagen bis zu 150 Fiaker vor dem Hotel, und für die Kutscher gab es im Garten ein eigenes „Salettl" mit gesonderter Bedienung. Berühmtheiten wie Leo Slezak, Franz Lehár, Richard Tauber, Bürgermeister und Finanzminister Josef Kollmann und Oswald Dirmoser, der der Konstrukteur der 42-cm Belagerungshaubitze, des größten österreichischen Geschützes, das im Ersten Weltkrieg Verwendung fand, waren Freunde und Gäste von Kommerzialrat Josef Dietmann. Der nahegelegene Jagdsitz Mayerling und die ausgezeichnete Jagd in der Umgebung veranlassten Kronprinz Rudolf oft zur Rast in der Krainerhütte, die auch in Jägerkreisen immer beliebt war.
Die Neue Krainerhütte
1828 ließ Georg Hutterer gegenüber den Krainer Hütten am linken Ufer des Schwechatbaches eine neue Gastwirtschaft unter dem Namen „die große Krainerhütte zur schönen Aussicht“ erbauen und eröffnete diese 1829. Der Gasthof erfreute sich rasch großer Beliebtheit, denn auch der spätere Kaiser Ferdinand I. von Österreich besuchte diese als junger König von Ungarn mit seiner Gemahlin Maria-Anna von Savoyen. Der Gasthof blieb lange in Familienbesitz, doch nach einigen Eigentümerwechseln wurde er schließlich von der Stadtgemeinde Baden erworben und verpachtet. Nach ständigem Pächterwechselt pachtete Josef Dietmann 1910 auch die dem „Hotel Alte Krainerhütte“ gegenüberliegende "Neue Krainerhütte" und kaufte diese 1931.
Nach dem Tod von Kommerzialrat Josef Dietmann im Jahre 1945 erbte Josef Leopold Dietmann das Hotel. Da er erst 1946 aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, führte seine Gattin Maria Dietmann in der Zwischenzeit die "Neue Krainerhütte", während die "Alte Krainerhütte" von den Russen besetzt worden war. Nach seiner Rückkehr führte Josef Leopold Dietmann das Hotel dann gemeinsam mit seiner Gattin bis zu seinem Unfalltod im Jänner 1953 in Baden.
Sein Sohn Franz Josef Dietmann heiratete im Jänner 1952 in erster Ehe Magdalena Dietmann, die im „Hotel Alte Krainerhütte“ auch als Köchin tägig gewesen war. Zu dieser Zeit waren sie Pächter der Hotel-Pension zur "Cholerakapelle" und Tochter Traude kam zur Welt. Als sein Vater Josef Leopold Dietmann im April 1953 verunfallte, erbte er mit Einantwortungsurkunde vom Jahr 1954 die "Alte - und die Neue Krainerhütte".
1955 ließ Franz Josef Dietmann Teile des alten Gebäudes der „Neuen Krainerhütte“ abreißen und errichtete an dieser Stelle sein neues Hotel-Café-Restaurant, dem er nur noch den Namen „Hotel Krainerhütte“ gab. Die "Alte Krainerhütte" wurde vermutlich 1955, im Jahr des Staatsvertrages, an den Kriegsopferverband verpachtet und mit Kaufvertrag 1959 an diese verkauft und unter dem Namen "Franz Schulz-Heim" als Erholungsheim für Kriegsopfer weitergeführt. Aus dem Verkauf der "Alten Krainerhütte" wurde das Dietmann-Eck in Soos finanziert, dass von Magdalena Dietmann übernommen wurde und nach ihrem Tod an Tochter Traude überging, die dort schon seit ihrer Jugendzeit mitgearbeitet hatte.
1960 heiratete er seine zweite Frau Annemarie. Mit ihr machte er nach einem großen Hotelneubau 1970, der ca. 50 Zimmer umfasste. Das „Hotel Krainerhütte“ wurde damit zu einem renommierten Ausflugsrestaurant und Top-Hotel mit modernen Seminarräumen und einem Schwimmbad.
Es beherbergte zahlreiche prominente Gäste, wie etwa Anfang der 70er Jahre Mohammad Reza Pahlewi, der Schah von Persien, mit seiner Gattin Farah Diba und Familie sowie Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein.
Das Seminar- und Eventhotel
Die Krainerhütte ist heute in vierter Generation im Besitz der Familie Dietmann und seit 2002 zum spezialisierten Seminar- und Eventhotel ausgebaut worden. Mit seinen vielen Besonderheiten, wie dem 50.000 m2Spirit Park, dem Natur-ins-Haus-Konzept oder dem Hertzraum dient das Hotel Menschen als Ort der Begegnung. Es lädt zum Erleben, Begreifen und Spüren ein mit Achtsamkeit, Herzlichkeit und Naturverbundenheit als zentrale Werte. Das modern geführte Team setzt dies mit viel Leichtigkeit und Freude um.